Mittwoch, 13. September 2017

Kilimanjaro Tag 2

Gestern Abend gingen wir bereits um 20 Uhr schlafen, damit wir für die nächste Etappe fit sind. Schliesslich hiess es halb sieben wieder aufstehen. Unser Plan ging aber leider nicht so richtig auf. Im Nebenzimmer unserer Hütte hatte einer der Asiaten das Gefühl, unbedingt noch einige Filme auf seinem iPad schauen zu müssen und das natürlich ohne Kopfhörer. Erstaunlicherweise hat das wohl keinen seiner Mitbewohner gestört aber für uns war an Schlaf nicht zu denken. Als ich um Mitternacht mal heftiger an die Wand geklopft hatte, war tatsächlich für fast fünf Minuten Ruhe.
Irgendwann sind wir dann doch eingeschlafen, wobei sich unsere Schlafsäcke erstmal bewährt haben.

Nach der "Morgentoilette" und einem reichlichen Frühstück sind wir zu unserer zweiten Etappe aufgebrochen. Auf dem ersten Stück des Weges konnten wir uns dann noch von den Affen verabschieden, deren Geschrei uns auch die ganze Nacht begleitete. Da der Regenwald jetzt in eine Moorlandschaft überging, verliessen wir auch ihren Lebensraum.



















Wir machen noch einen Abstecher in den Maundi Krater, welcher durch tektonische Aktivitäten entstanden ist. Hier sehen wir vor allem hohes Gras.












Wiederum begegnen wir sehr vielen "Absteigern". Die Vegetation besteht nun nur noch aus hohem Gras, Büschen und immer kleiner werdenden Bäumen.
Auf diesem Abschnitt bewältigen wir mehr als elf Kilometer und wiederum 1000 Höhenmeter. Der Weg ist einigermassen gut begehbar. Es gibt steilere Stücke und jede Menge Steine.






















Nach gut sechs Stunden erreichen wir unser Ziel, die Horombo Hut auf 3720 m. Diese Höhe haben wir in der Schweiz noch nicht erreicht. Das heisst aber auch, es ist wieder saukalt, da die Sonne sich kurz nach dem Mittag schon verabschiedet hatte. Und natürlich merkt man nun auch schon, dass die Luft dünner wird. Der Puls kommt bei jeder Bewegung etwas schneller hoch, was uns aber noch keine Probleme bereitet.



Unser Guide meinte, dass wir heute wieder einen guten Job gemacht haben.
An dieser Stelle möchte ich, Corinne, mich bei meinen Schatz für die letzten drei Monate Trainings-Motivation bedanken und bei meinen Jungs für das Verständnis und die Unterstützung, dass wir viele Wochenenden in den Bergen üben konnten. Das hilft uns hier auf jeden Fall.
Für die Übernachtung sucht uns unser Guide wieder eine Hütte. Die sind hier genauso wie im letzten Camp, nur dass es hier jede Menge Mäuse hat. Alpine Mäuse??
Da in diesem Camp viele, wie wir, von unten kommen aber auch viele von oben hier ihren einzigen Zwischenstopp haben, müssen wir uns die Hütte wieder teilen. Diesmal mit einem Pärchen aus Deutschland. Zu viert in diesen Hütten ist es dann doch schon recht eng, vor allem mit den ganzen Rucksäcken. Der Comfort in diesem Camp ist auch hier auf das aller nötigste beschränkt und liegt quasi bei null. Wir lernen später, dass null noch anders ist.
Das Abendessen wird uns in einer dunklen, sehr kalten grösseren Hütter serviert. Hier werden mehrere Gruppen durch ihre Teams versorgt. Aber es ist wieder gut und viel zu viel. An Gesellschaft fehlt es auch nicht, da uns die Mäuse um die Füsse rennen.
Die Nacht ist auch hier wieder recht unruhig, so dass man eigentlich nur im Halbschlaf ist. Noch dazu ist es höllisch kalt und unsere Schlafsäcke kommen langsam an ihre Grenzen. Ab drei Uhr morgens ist es daher vorbei mit schlafen. Vielmehr ist warm zittern angesagt.
Alles in allem sind wir aber sehr zufrieden, denn wir sind ja auf "back to the roots" eingestellt.





Unsere zweite Etappe auf Google Earth





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