Freitag, 22. September 2017

Sansibar

Ja, auch so können Ferien sein. Ausschlafen oder wenigstens etwas länger als bisher. Nach dem Frühstück auf der Dachterrasse packen wir unsere Sachen und machen noch einen Abstecher zum Strand. Wir haben noch Zeit, bis wir für den Transfer in unser nächstes Hotel abgeholt werden. Das Kisawa House war nur ein Zwischenstopp.
Waren die letzten beiden Wochen mal mehr, mal etwas weniger herausfordernd, haben wir jetzt mit der Zivilisation zu kämpfen. Aber langsam lernen wir, uns die Händler vom Hals zu halten. Die Einen merken es schnell, die Anderen brauchen eine deutlichere Ansage.
Wir werden dann mit einem Kleinbus auf die östliche Seite von Sansibar gefahren. Auf den ca. 30 km sehen wir etliche doch sehr ärmliche Häuser. Die Leute hocken teils davor und warten auf irgendwas. Und natürlich will hier jeder etwas verkaufen.
Nach einer dreiviertel Stunde kommen wir im Mapenzi Beach Ressort an. Sehr beeindruckend, was man hier hingestellt hat und ein krasser Gegensatz zu dem gerade gesehenen. Hier ist alles auf das Verwöhnen der Gäste ausgerichtet und entsprechend schön ausgestattet ist unsere Hütte. Der pure Luxus für uns aber trotzdem dezent. Das ganze Areal ist ummauert, so dass innen quasi ein geschützter Raum ist. An der Seeseite stehen zwar auch immer wieder Händler aber sie akzeptieren die Grenze.
Unsere Hütte steht keine 50 m vom Wasser entfernt. Jetzt ist aber gerade Ebbe und man kann sicher zwei Kilometer bis zum Riff raus laufen. Dort sieht man die grossen Wellen sich brechen.
























Da unsere Abenteuerlust nun nicht einfach abgestellt ist, können wir es nicht lassen und laufen mal los. Erst mit unseren Badeschuhen und dann nehmen wir sie in die Hand, weil es zu mühsam ist. Instinktiv laufen wir einem breiten Rinnsal lang, in welchen das Restwasser vom Strand raus ins Meer gezogen wird. Ein Stück neben uns läuft ein Einheimischer mit einer Art Speer und ich frage ihn, was er denn fangen will. Schellfisch, meint er. Und gleich zeigt er uns im Wasser einige Tiere, die wir wahrscheinlich nicht gesehen hätten. Einen etwas 50 cm langen und zwei cm dicken Sandwurm. Seegurgen in braun (das sind amerikanische.P..) und schwarze (das sind die afrikanischen P..., die natürlich grosser und dicker sind), eine Wasserspinne, die aussieht wie Seegras. Wir haben die sogar in die Hand genommen, nachdem wir von deren Harmlosigkeit überzeugt wurden. Dann noch ein Teil, was wir nicht verstanden haben aber das die Form eines Brötchens hatte und Tinte absonderte, wenn man dran drückte. Er zeigte uns auch verschieden farbige Seeigel. Die bekannten schwarzen und lilane und braune. Bei den schwarzen gibt es auch welche mit viel längeren Borsten, die Widerhaken haben und hoch giftig sind. Wenn man da rein tritt, hilft nur ein schneller Transport ins Krankenhaus. Bloss gut, dass wir unseren Begleiter haben. Mittlerweile sind es sogar drei. Und sie zeigen uns einen sicheren Weg durch den von der Ebbe freigelegten Meeresgrund. Kurz vorm Riff zückt dann einer der Jungs für uns beide jeweils passende Wasserschuhe aus einem Sack. Oh Wunder, die können hell sehen und zaubern. Eher sind es aber Touristenfänger. Aber sie machen es gut und wir lassen uns drauf ein. Der Preis wird dann am Strand verhandelt. Wir fühlen uns wie auf einer SeeSafari. Sie zeigen uns Tiere, die wir glatt übersehen würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit dem Einen oder Anderen vielleicht eine unliebsame Bekanntschaft geschlossen hätten, scheint uns auch nicht gerade gering. Noch ein paar Meter auf das Riff (und das geht man wirklich besser nicht barfuss) und dann bringt uns einer mehrere verschieden farbige Seesterne. Von dunkelgrau bis leuchtend rot. Sehr schön.




















Da die Flut nun kommt, drängen unsere Begleiter zur Rückkehr. Nicht ohne Grund, denn das Wasser kommt recht zügig zurück. Man sieht es richtig an uns vorbei in Richtung Strand fliessen. Also machen wir uns auf den Weg. Immer schön schauend, wohin wir treten. Durch das ständige runterschauen und das sich bewegende Wasser, muss man aufpassen, dass einem nicht schwindelig wird. Alles kommt aber gut. Am Strand angekommen, zeigt sich, dass Corinne im Job mit Finanzen zu tun hat. Sie handelt die Jungs von ihrem überrissenen Preis Vorstellung runter in realistische Grössenordnungen.
Nach unserem Ausflug gehen wir noch eine Kleinigkeit zum Mittag essen. Also Kleinigkeit ist masslos unter trieben. Was hier auf getafelt wird, ist gigantisch. Wurden wir bislang auf unserer Reise wirklich sehr gut versorgt, so ist dass der blanke Irrsinn. Soviel kann man einfach nicht essen. Aber das ist wohl so bei "all inklusive".
Am Abend dann das gleiche Schauspiel. Es gibt einen afrikanischen Abend und alle Tische wurden um den Pool  herum drapiert und auf einer Seite ein riiiesen Buffet aufgestellt. Dazu gab es dezente LiveMusik.




Wir werden hier gemästet. Deshalb beschliessen wir auch, am Abend etwas Sport zu machen. Nicht dass wir im Flieger noch für Übergewicht zahlen müssen.
Gegen zehn liegen wir dann in einem Himmelbett. Schaut nur wegen dem Moskitonetz so aus.

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