Mittwoch, 20. September 2017

Safari Tag 6

Wie beim letzten Camp war auch hier die zweite Nacht ruhiger. Vielleicht haben wir uns aber auch einfach wieder an die neue Umgebung gewohnt oder sind einfach müder gewesen. Jedenfalls haben wir nichts Bemerkenswertes mitbekommen.
Nach dem Frühstück brechen wir auf zu unserem letzten Camp. Es liegt am Rande des Tarangire Nationalpark.
Die Fahrt dorthin führt uns diesmal durch belebteres Gebiet. Viele Dörfer, wo stets emsiges Treiben herrscht. Wieder sehen wir Behausungen, wo wir uns nicht ansatzweise vorstellen können, drin zu leben.  Auf unserem Weg fahren wir an einigen Souveniershops vorbei, die meistens besser aussehen als die Wohnhäuser. Unser Fahrer hält  an einem an, weil er sicher den Inhaber kennt. So läuft das ja immer. Allerdings nehmen wir aus der grossen Auswahl nichts mit, denn erstens haben wir im Gepäck gar keinen Platz dafür und zweitens landet das zu Hause dann eh in irgendeiner Ecke als Staubfänger.
Gegen Mittag erreichen wir unser neues Camp. Es besteht aus sechs Wohnzelten und einem Gemeinschaftszelt zum Essen. Wir haben wegen der Erfahrungen in den letzten Camps mit Schlimmen gerechnet aber wurden positiv überrascht. Unser Zelt ist das Neueste, was wir bislang gesehen haben. Und damit auch das dichteste. Dafür sind Toilette und Dusche etwas spezieller. Die Dusche muss von aussen bedient werden, indem man einen Behälter mit Wasser bis über das Niveau des Duschkopfes zieht und während der Duschdauer halten. Die zur Verfügung stehenden 15 Liter Wasser folgt damit dem freien Fall. Aber das funktioniert schon.




















Bei der Einweisung hören wir auch hier wieder: Strom aus dem Generator von 6-10  a.m. und p.m., elektrische Geräte kann man nur im Hauptzelt laden, nachts nicht alleine draussen sein, wegen der wilden Tiere. Daran haben wir uns schon gewöhnt. Allerdings sehen wir hier zwischen den Zelten grosse frische Elefantenhaufen. Hier scheint es also rege Nachtaktivitäten zu geben. Schauen wir mal.
Wir bekommen noch ein leckeres Mittagessen und dann haben wir noch etwas Zeit bis zur Pirschfahrt am Nachmittag.
Die Anfahrt in den Nationalpark ist so staubig, dass Scham alle Fenster dicht und das Dach unten lässt. Sonst kann man es nämlich so hoch stellen, dass man stehend eine gute Rundumsicht hat. Wieder befinden wir uns mitten in Maasai-Gebiet.
An einem Wasserloch sehen wir dann sehr viele Tiere. Z.B. Zebras, die bis zum Bauch im Wasser standen und sich somit auch gleich abkühlten. Außerdem Gnus, Affen und Warzenschweine, die sich herrlich im Schlamm suhlten. Wir beobachten eine Giraffe beim Trinken. Wegen ihres langen Halses muss sie sich breitbeinig stellen und die Vorderbeine einknicken, um bis zum Wasser runter zu kommen. Lange macht sie das aber nicht, weil sie so sehr anfällig auf Angriffe eines Löwen ist. Sie stellt sich also immer wieder auf, um nach Feinden Ausschau zu halten.













Obwohl es extrem trocken ist, sehen wir auch hier nie ein Tier, was leidet. Aber wahrscheinlich sind die schon längst der Natur zum Opfer gefallen. Blank geputzte Schädel sehen wir dagegen öfters.
Dann sehen wir zwei Elefantenkühe mit zwei kleinen Babys. Scham sagt uns noch, dass es in diesem Park eine sehr grosse Population an Elefanten gibt. Allein in diesem Terrain sollen 3500 leben. Daneben sitzt eine Giraffe. Das hat selbst unser Guide so noch nicht gesehen.


Als wir an ein breites ausgetrocknetes Flussbett kommen, sehen wir wieder einen sehr grosse Gruppe Elefanten. Diesmal sogar mit zwei sehr kleinen Babys. Da Elefanten sehr gut spüren, wo Wasser ist, graben sie hier mit dem Rüssel danach. So entstehen Wasserlöcher, von denen andere Tiere dann auch profitieren. Wir folgen dem Flussbett weiter und sehen immer wieder das gleiche Bild.
Scham war für uns wieder auf der Suche nach Löwen. Stattdessen kommen wir an einen Baum, an dem schon sicher fünf Jeeps standen. Und alle schauen in den Baum hinauf. Wir bekommen dann einen Python hoch oben zu sehen. Man muss aber schon genau hinschauen und wir fragen uns, wie die jemand aus dem Jeep heraus entdecken konnte. Aber es ist eindrücklich, da es ein recht grosses Exemplar ist. Scham meint so etwa fünf Meter. Das sieht auch er nicht sehr oft. Um richtig sehen zu können, sind viele aus dem Jeep ausgestiegen, was allgemein ja strikt verboten ist. Scham schaut sich denn auch absichernd um. Die Wildnis ist halt allgegenwärtig.


Bei der Weiterfahrt sehen wir die größte Antilopenart, den Wasserbock.
Scham bringt uns dann auf einen Hügel, von dem wir einen wunderschönen Ausblick auf den Park haben. Er macht mit uns noch eine kleine Fotosession. Sozusagen als krönenden Abschluss unserer Safari.



Auf dem Weg zurück ins Camp sehen wir noch eine Schildkröte und wiederum viele Elefanten und eine Gruppe von vier Warzenschweinen ganz aus der Nähe. Auch einige Termitenhügel von stattlicher Grosse können wir noch mitnehmen.




















Im Camp bekommen wir dann unsere 15 Liter Wasser zum Duschen. Draussen vor dem Zelt standen zwei Jungs mit dem Wasser und wir drinnen bereit. Dann fix nass machen, Wasser abstellen, einseifen und dann abspülen. Ging doch, zu zweit mit 15 Litern auszukommen.
Ab 19 Uhr haben wir dann Busch TV.  Dazu hocken alle am Lagerfeuer und erzählen sich was. Heute kommt Scham auch dazu und nimmt unsere Einladung zum Bier endlich an. Heute ist ja offiziell auch sein letzter Tag für uns. Wir unterhalten uns noch etwas bevor er sich wieder verabschiedet und zu seinen Kollegen zurückzieht. Es ist nicht üblich, dass die Guides mit den Gästen zusammen essen oder trinken. Dann geben die anwesenden Massai uns noch ein Ständchen. Doch gar nicht so böse Jungs, wie wir immer meinten. Einfach sehr fremd.



Nach dem wieder sehr guten Nachtessen gehen wir dann zu Bett und hoffen auf eine einigermassen ruhige Nacht.




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